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WienAusstellungWettbewerb

Die Gewinner des Joseph Binder Award 2014 wurden feierlich gekürt!

Der Joseph Binder Award von designaustria – Österreichs einziger international ausgeschriebener Wettbewerb für Grafikdesign & Illustration – hat die 12. Runde mit Bravour absolviert. Am 23. Oktober wurden im Wiener MuseumsQuartier 36 Trophäen in Gold, Silber und Bronze sowie 43 Auszeichnungen vergeben.

Die Ausstellung der 79 Siegerprojekte ist bis 23. November 2014 im designforum Wien zu sehen. Für den visuellen Auftritt zeichnet sich das Wiener Büro Typejockeys verantwortlich.

Das fesche Dirndl mit Tattoo und Tablet-Computer unterm Arm und der flotte junge Mann in Lederhosen vor seinem Laptop sind ganz im Stil von Joseph Binders Tourismusplakaten der 1930er- und 1940er-Jahre gehalten. Ihr alpiner Charme macht dem Stifter und Namensgeber des Wettbewerbs – einem führenden österreichischen Designer und Illustrator der Zwischenkriegszeit, der später in U.S.-Amerika Furore gemacht hat – alle Ehre.

Das hippe Trachtenduo verankert auch das gestalterische Geschehen im Hier und Jetzt und leitet über zu den zeitgenössischen Arbeiten der Bereiche Corporate Design, Kommunikationsdesign, Informationsdesign, Schriftgestaltung, Plakatgestaltung, Editionsdesign, Verpackungsdesign, Buchillustration, Medienillustration, Werbeillustration, angewandter Illustration und Design Fiction, die von einer 9-köpfigen internationalen Jury unter dem Vorsitz von Icograda-Präsidentin Iva Babaja ausgezeichnet wurden. Vergeben wurden 9 Trophäen in Gold, 14 in Silber und 13 in Bronze sowie 43 Auszeichnungen.

Den Medaillenspiegel führt Deutschland (6 Gold, 5 Silber, 3 Bronze) vor Österreich (3 Gold, 6 Silber, 7 Bronze) und Ungarn (1 Silber, 1 Bronze) an. Dahinter liegen ex aequo Italien und die Niederlande (je 1 Silber) und die Schweiz (2 Bronze).

340 TeilnehmerInnen aus 28 Ländern waren mit insgesamt 690 Einreichungen angetreten, um eine der begehrten Trophäen zu erringen: international anerkannte und etablierte Größen wie Alessandri Design aus Österreich, Jäger & Jäger aus Deutschland oder TGG Hafen Senn Stieger aus der Schweiz, aber auch zahlreiche junge Studios. Eines von ihnen, das Wiener Büro Atzgerei, stellte seine Versiertheit in Grafikdesign und Illustration besonders eindrucksvoll unter Beweis und schoss mit zwei Auszeichnungen sowie Gold in der Kategorie Corporate Design den Vogel ab: Das neue Erscheinungsbild für das Donaufestival besticht durch ein markantes Ungleichzeichen, das die Veranstaltung nicht nur optisch von anderen abhebt. Gleich zwei Trophäen – eine in Bronze und eine in Gold – konnte die in Graz beheimatete Agentur moodley brand identities mit nach Hause nehmen: Ihr Debitorenmailing für Weitzer Hotels steht für optimiertes Kommunikationsdesign und zaubert noch dazu ein Schmunzeln aufs Gesicht der Empfänger. Gassner Redolfi, eines der prominenten Vorarlberger Studios, überzeugte wie schon bei der letzten Auflage des Wettbewerbs in der Kategorie Informationsdesign, in der es sich neben einer Auszeichnung auch Gold holte: Die Konzeption und Gestaltung (in Zusammenarbeit mit Alberto Alessi Architecture aus Zürich) der Dauerausstellung »Holzperspektiven« für Rubner Haus wird dem nachhaltigen Baustoff durch mehrperspektivische Gestaltung gerecht.

Aufgrund überragender gestalterischer Qualität kamen in der traditionell starken Kategorie Editionsdesign gleich 2-mal Silber und 2-mal Gold zur Vergabe. Das Berliner Studio Superfutura punktete mit der klar und ausgewogen designten wissenschaftlichen Publikation »living rooms, Politik der Zugehörigkeiten im Wiener Gemeindebau«, einem Projekt der Universität Wien; und Thomas + Martin Poschauko , stationiert in Au bei Bad Aibling in Bayern, begeisterten die Jury in »Nea Machina« abermals mit Einfallsreichtum: Das Konzept zum Kreativitätsbuch der Zwillingsbrüder war bereits beim Joseph Binder Award 2008 mit Gold in der Kategorie Design Fiction ausgezeichnet worden. Nun präsentieren sie eine überarbeitete und erweiterte Fassung, die sich sehen lassen kann. Perfektion in der Disziplin Schriftgestaltung führte Jakob Runge aus München mit seiner Schriftfamilie »FF Franziska« vor, die sich durch ein in allen Schnitten bestechendes Schriftbild und verspielte Kursiven auszeichnet. Im Bereich Plakatgestaltung erregte Götz Gramlich, einer der führenden Plakatkünstler Deutschlands, mit seiner reduzierten und zugleich höchst wirkungsvollen Affiche »transit« in Form eines Verkehrskegels die Aufmerksamkeit der Jury.

In der Disziplin Illustration, dem zweiten Schwerpunktbereich des Wettbewerbs, gab es Gold für die Neujahrskartenedition »Vorsätze 2014« von Markwald Neusitzer Identity aus Frankfurt, deren surrealistisch anmutende Zeichnungen auf humorvolle Weise an löbliche Vorhaben erinnern will. In der auftragsunabhängigen Kategorie Design Fiction, in der auch Geldpreise in Höhe von 2.500, 2.000 und 1.500 Euro zur Vergabe kamen, behauptete sich Mustafa Karakas von der Fachhochschule Dortmund mit seiner kontroversen Plakatserie »Women’s Rights«: Die schockierenden Misshandlungen, die Frauen angetan werden, sind in Form einer Blume in Szene gesetzt. In eindrucksvollen Bildern wird damit auf die Schönheit des Daseins, aber auch auf die Fragilität des menschlichen Lebens hingewiesen. Silber ging an eine Eigeninitiative von Sarah von der Heide aus Köln, die in »Draw Me the News« wöchentlich ein aktuelles Ereignis des Weltgeschehens illustriert. Und Bronze gab es für Susanne Pretterebner von der FH Joanneum in Graz und ihr ökologisches Kochbuch »Rezepte für die Zukunft«, das auch Hintergrundinformationen in Sachen Ernährung und Umwelt liefert.

»Da müssen sich die Schweizer aber ranhalten, wenn sie ihrem guten Ruf gerecht werden wollen!« reussierte Karen Schmutz aus Lausanne. »Als Designerin, die häufig an Jurys in aller Welt teilnimmt, kann ich sagen, dass das Qualitätsniveau der Arbeiten sehr hoch und vor allem in den Kategorien Editionsdesign und Corporate Design besonders beeindruckend war.« lobte Icograda-Präsidentin Iva Babaja.

Der Wettbewerb wird in einem Katalog dokumentiert, der die 79 nominierten Projekte sowie die Mitglieder der internationalen Jury in Wort und Bild vorstellt. Zu bestellen über designaustria zum Preis von Euro 19,80 (inkl. 10% USt.).

tk_da Fotos © Jana Madzigon